Den ganzen Tag fieberte ich dem Abendstart von Karls 400er entgegen.
Rechtzeitig vor Ort, versuchte ich noch zu entspannen und ein wenig Nahrung zu mir zu nehmen. Zudem fanden sich noch andere Liegeradler ein, und wir sprachen über das was uns in den nächsten Stunden so erwarten könnte.
Dann ging es irgendwann los, und Heidi schickte uns auf die Reise. Mit jedem Kilometer wurde es dunkler, und bald fuhr ich durch dunkle Orte und Landschaften dahin. Immer wieder sah man die Rückleuchte anderer Randonneure, und es wurde natürlich immer kälter. Das war aber abzusehen.
Etwas überrascht bin ich, als ein Blinklicht am Strassenrand steht und Frank uns für die Geheimkontrolle aufhält. Er drückte uns einen Stempel ins Heftchen, und dann folgten nur noch gut 20km bis zur ersten regulären Kontrolle, wo ich mich auch etwas aufwärmen konnte.
Bis dorthin bemerkte ich aber, dass der Ladezustand meines GPSr rapide abgenommen hatte, und er auch nicht nachlud. Die Diagnose erbrachte, dass wohl der Forumslader es nicht schafft, genug Saft für die Lampe und die Ladung bereit zu stellen.
Problem erkannt, und Lösung ersonnen. Ich musste nur nach Tagesanbruch ohne Licht fahren, bis der GPSr wieder voll war.
Meine sonstige Verpflegungsstelle in Plech hatte heute noch gar nicht offen, so fuhr ich weiter, und erst in Eglofstein fand ich eine Tanke mit Kaffee, wo ich auch zwei Radler traf.
Und dann kam der Regen. Also Klamotten angezogen und auf in die nasskalte fränkische Landschaft. Nach dem Trubachtal kam ein längerer Anstieg und die Kontrollfrage. Hier bemerkte ich dann irgendwann, dass meine Bremsen nicht mehr wirklich viel Wirkung zeigten. Also immer schön vorsichtig bei den bergab Passagen.
An den weiteren Kontrollen hielt ich nicht mehr lange an. Lediglich Stempel und Unterschrift kassieren, und weiter, bevor ich noch kälter werde, als ich schon bin. Mein Thermometer zeigte keinen Temperaturen über 5°C an.
Nur bei Loy blieb ich ein wenig sitzen, bevor ich mich auf die letzten 40km, und natürlich die Ludwigshöhe machte. Die ging aber besser als erwartet, und ziemlich glücklich knipste ich mit der Kontrollzange meine Karte ab.
Das kurze Stück bis ins Ziel war dann geradezu einfach.
Ich war selten so durch gefroren wie heute. Das dürfte der härteste Brevet gewesen sein.